Grundsätze der Teilnahme

  1. Implementierung des Kinderrechteschulprogramms von UNICEF.
  2. Kinderrechte werden im Verlauf der nächsten Schuljahre Teil des Leitbildes und sind ein wichtiger Aspekt der schulischen Qualitätsentwicklung.
  3. Die UN-Kinderrechtskonvention wird in das Curriculum aufgenommen.
  4. Das gesamte pädagogische Personal, inklusive Schulleitung, nimmt an einem obligatorischen Fortbildungstag zum Thema Kinderrechte teil. Dabei werden Einblicke in das Ziel des Programms vermittelt sowie Beispiele für die Einbindung in den Schulalltag.
  5. Darauf bauen vier modulare interne Schulungen auf, die primär digital durchgeführt werden, an der eine vorher festgelegte Gruppe des Kollegiums teilnimmt. Beteiligung, Vielfalt, Nicht-Diskriminierung, Diversitätssensibilität, Gewaltprävention und Kinderrechte global sind einige der in diesem Kontext erörterten Themenbereiche. Außerdem werden verschiedene Aktivitäten der Schule geplant und der generelle Handlungsrahmen besprochen.
  6. Mindestens eine Lehrkraft fungiert als Hauptansprechpartner für die Umsetzung des Programms, in größeren Schulen können es bis zu drei Personen sein.
  7. Die Schulen nehmen an den jeweils zwei jährlichen Regionaltagungen als Halbtagsveranstaltung teil. Diese können in Präsenz oder digital durchgeführt werden. Jede Schule sollte einmal im Verlauf der Pilotphase Gastgeberin einer (Präsenz-)Tagung sein.
  8. Die Schulen publizieren gelungenes Material und andere Good-Practise-Beispiele auf der gemeinsamen Homepage.
  9. Die Schulen regen Kooperationen mit außerschulischen Partnern im Rahmen lokaler Bildungslandschaften an und sind hierin aktiv.
  10. Die teilnehmenden Schulen zahlen je nach Größe aus dem eigenen Fortbildungsetat eine einmalige Teilnahmegebühr in Höhe von maximal 400,- Euro für die interne Unterstützung durch UNICEF.

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Etablierung von Kinderrechten

Trotz der Einschränkungen und Herausforderungen durch die Corona-Pandemie haben sich auf eine Ausschreibung im Schulverwaltungsblatt 38 Schulen verbindlich für die Teilnahme am Kinderrechteschulnetzwerk aus ganz Niedersachsen angemeldet. Sie werden das UNICEF-Kinderrechte-Programm umsetzen und in fünf regionalen Netzwerken zusammenarbeiten.

Am Dienstag, den 09.02.2021 findet die digitale Auftakttagung mit mehr als 100 Teilnehmenden statt. Die erste Phase ist bis zum Frühjahr 2024 ausgelegt, anschließend soll das Netzwerk expandieren und Ende des Jahrzehnts auf ca. 300 Schulen anwachsen.

Der Prozess wird durch ein komplexes Unterstützungssystem flankiert, den UNICEF, das Kultusministerium und das NLQ gemeinsam entwickelt haben. Juliane von Magyary fungiert dabei seit dem 01. Februar als Landeskoordinatorin, eine Website begleitet das Vorhaben und bietet unter anderem Zugriff auf Materialien.

Die Etablierung von Kinderrechten in der Schule bedeutet…

  • einen mehrjährigen Schulentwicklungsprozess zu durchlaufen, der durch das MK facettenreich flankiert wird und damit Qualitätsoptimierung ermöglicht
  • mehr Partizipation für junge Menschen zu garantieren
  • die multiprofessionellen Teams zu stärken
  • der Initiative „Demokratisch gestalten“ einen wichtigen Impuls zu verleihen und neue Handlungs- und Aktionsräume öffnet
  • Netzwerkarbeit zu fördern
  • Diversität sichtbarer werden zu lassen und Vielfalt als positives Element zu erleben
  • die Kooperation in lokalen Bildungslandschaften anzuregen
  • Schule zu öffnen, sie als Bildungsinstitution im öffentlichen Raum intensiver wahrnehmen zu lassen
  • zu mehr zivilgesellschaftlichem Engagement zu ermutigen
  • politischer Bildung mehr Stellenwert und Wahrnehmung zu verleihen
  • den Aufbruch von Schule und Bildung signifikant darzustellen und zu vollziehen
  • vertraute Strukturen kritisch zu hinterfragen und neue Strukturen zu etablieren, die den Whole School Approach ermöglichen
  • sich auf einen spannenden Weg als work in progress zu begeben und Schule in toto als lernende Institution zu definieren
  • die gesamte Schulöffentlichkeit in Prozess und Progression einzubinden
  • als Leuchtturm mit guter Praxis auch andere Schulen einzuladen sich auf den intendierten Entwicklungsprozess einzulassen 
  • junge Menschen nicht mehr UNTERzurichten, sondern als handelnde Subjekte wahrzunehmen und fördernd AUFzurichten.

Zehn Prüfsteine für eine demokratische Schulkultur

  • Reflektieren schulische Gremien die Diversität der Schule, sind Interessen aller Beteiligten berücksichtigt?
  • Sind Erwartungen und Regeln allen bekannt?
  • Werden unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen kontinuierlich ermittelt und in schulische Prozesse inkludiert?
  • Gibt es eine konstruktive Konfliktkultur, die Problemfelder wahrnimmt und thematisiert?
  • Ist der Umgang aller am Schulleben beteiligten Personen respektvoll und wertschätzend?
  • Berücksichtigt die schulinterne Kommunikation unterschiedliche Kulturen und Sprachkompetenzen?
  • Herrscht in der Schule eine positive Wahrnehmungs- und Wertschätzungskultur, die von wechselseitiger Akzeptanz geprägt ist?
  • Sind Schülerinnen und Schüler altersadäquat an Entscheidungsprozessen beteiligt?
  • Nehmen Kinder in der Schule demokratisches Verhalten und den demokratischen Diskurs als Vorbild und Maßstab wahr?
  • Erfolgt eine konstruktive/kreative Auseinandersetzung im Unterricht sowie in Projekten mit demokratischen Werten, Regeln und Mechanismen? 

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